Titel: Kleine Frau, was nun?

Englischer Titel: Big girl small
Autor: Rachel Dewoskin
Verlag: Piper
Genre: Roman, Jugendbuch
Erschienen: 17.09.2013
Seiten: 352
Preis: Klappbroschur 16,99€
Preis: eBook 16,99€

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ISBN: 978-3-492-05496-6
Leseprobe: piper.de

Cover ©


Rückseite:

Kann man mit sechzehn kleinwüchsig und trotzdem glücklich sein?

Gibt es ein Leben nach der allerschlimmsten YouTube-Schande? Bis sie das herausgefunden hat, bleibt Judy lieber in ihrem Versteck in einem Motel und erzählt von dort aus, was ihr passiert ist. Ein beißend komischer Roman über das Anderssein und die angeblich „schönste Zeit im Leben“.

Klapptext:

Teenager haben es schwer. Man soll erwachsen werden und wird behandelt wie ein Kind. Man will sein wie die anderen und trotzdem irgendwie auffallen. Vor allem will man jedoch eins, nämlich dazugehören. Nur, wie soll das gehen, wenn man aussieht, als sei man „aus einer Puppenstube entführt“ worden, fragt sich Judy. Besonders, wenn sie Kyle, dem coolsten Typ ihrer Schule, über den Weg läuft. Doch es geschieht ein Wunder – Kyle interessiert sich für sie, er mag ihren Witz, er mag sie. Judy kann es nicht fassen: der Schwarm aller Mädchen und sie, eine Zwergin? Und natürlich geht die Sache gründlich schief …


Cover:

Das Cover zu ‚Kleine Frau, was nun?‘ hat als Hauptfarbe ein hübsches Hellblau. Das, worum es geht, die kleine Frau, ist in Schwarz geschrieben, der Rest des Titels und der Name der Autorin sind weiß. Der Punkt unter dem Fragezeichen wird von einer hübschen Sonnenblume gebildet. Ein schlichtes Cover für eine besondere Geschichte.


Meine Zusammenfassung und Meinung:

Judy Lohden ist sechzehn, mit etwas über einem Meter Körpergröße kleinwüchsig und versteckt sich in einem Motel vor der Realität. Denn Judy hat an ihrer Schule einen Skandal ausgelöst. Trotz ihrer Körpergröße wurde sie aufgrund ihres außergewöhnlich guten Singstimme an der Darcy Arts Academy angenommen, einer bekannten Musikschule. Sie freundet sich mit Sarah an, die sie aufgrund ihrer Vorliebe für dunkle Klamotten ‚Gothic-Sarah‘ nennt. Außerdem stößt Molly zu den beiden hinzu, die gerne merkwürdige Gedichte schreibt. Doch auch wenn Judy weiß, dass sie anders ist als die anderen, möchte sie gerne cool sein. Sie möchte mit der hübschen Ginger befreundet sein und dem süßesten Jungen an der Schule, Kyle, auffallen. Und schon bald steigt Judy in die Senior-Singergruppe auf, was Kyle endlich auf sie aufmerksam werden lässt. Doch leider merkt sie bald, dass etwas schrecklich schief gelaufen ist. Und genau das ist der Grund, warum sie sich im Motel Manor versteckt…

Das Buch bekam ich vom Piper Verlag als Überraschungspost zugeschickt und nachdem ich den Titel las, dachte ich mir: ‚Woher weiß der Verlag von meiner Körpergröße?‘ Nun, ich habe mich sehr geirrt. Es geht um die kleinwüchsige Jugendliche Judy, die knapp über einen Meter groß ist. Sie wurde aufgrund ihres Talents auf einer besonderen Schule aufgenommen und dort gefördert. Doch natürlich wird sie dauernd angestarrt, weil sie eben anders ist. Als Leser merkt man, wie bedrückend dieses Gefühl sein kann. Ich bin auch nicht gerade die Größte mit knapp 1,56 m, aber da sieht man, was 40 Zentimeter ausmachen. Judy wuchs von ihren Eltern recht beschützt auf und deutet während ihrer Erzählung immer wieder an, was denn passiert sein könnte. Ich hatte schon bald eine Ahnung, was denn dieses schlimme Ereignis ist. Was ich ziemlich schade fand, ist, dass die Autorin Judy viel zu viel erklären ließ.

Meiner Meinung nach waren viele Stellen nicht wirklich wichtig und ziemlich langatmig. Ich habe knapp zwei Wochen zum Lesen benötigt, was für mich ziemlich lang ist. Doch was dieses Buch besonders macht, ist, dass es die Freundschaft zwischen Judy, Sarah und Molly so schön beschreibt. Zuerst ist Sarah nur ‚Gothic-Sarah‘. Judy möchte lieber zur Clique von Ginger gehören, und trotzdem stehen bzw. halten Sarah und Molly zu ihr. Nach und nach bekommt Judy und auch der Leser mit, wie wichtig Freunde sind. Leider ist das auch schon das Beste an dem Buch. Am Anfang war es einfach traurig zu lesen und das Ende wurde nur ein bisschen besser. Die Geschichte ist aus Judys Sicht in der Ich-Perspektive geschrieben. Für mich war es mal ein anderes Buch als immer die apokalyptischen und dystopischen Geschichten, aber dennoch konnte mich ‚Kleine Frau, was nun?‘ nicht wirklich überzeugen, vermutlich, weil es einfach nicht mein Genre ist. Wer solche Geschichten, die zum Nachdenken anregen, mag, für den ist das Buch garantiert lesenswert.


Bewertung:

Eine kleinwüchsige junge Frau, die durch Höhen und Tiefen gehen muss, um den Wert der Freundschaft zu erkennen, wobei die Tiefen leider überwiegen. Überzeugen konnte mich die Geschichte trotz ihres aktuellen Themas im heutigen Zeitalter leider nicht wirklich, weshalb ich nur zwei Sterne vergebe.

Danke an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar.